Otello

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OTELLO – Giuseppe Verdi
Oper in zwei Teilen, vier Akten, auf Italienisch, mit ungarischen, englischen und italienischen Untertiteln
Dauer der Vorstellung: 3 Stunden 15 Minuten, mit 1 Pause.

 

Nach seinem Rücktritt im Alter von 58 Jahren würde Verdi in den folgenden 15 Jahren keine neuen Opern mehr schreiben. Es bedurfte eines entscheidenden Abendessens in Mailand und der Beharrlichkeit des Musikverlegers Giulio Ricordi, um den Maestro zu bewegen, ein neues Werk zu komponieren, das er nur als das „Schokoladenprojekt“ bezeichnete.
Der Mohr Otello ist Soldat, General und liebevoller Ehemann, der trotz all seiner Errungenschaften von den Menschen Venedigs nicht akzeptiert wird: Er bleibt der ewige „schwarze“ Fremde. Die Verwundbarkeit des Fremden, der versucht, sich in die Gesellschaft einzugliedern, ist leicht von falschen Freunden auszunutzen – ebenso wie seine Eifersucht.


Otello ist ein Meisterwerk, eine außergewöhnliche Schöpfung kreativen Genies, in der der Komponist Shakespeares Tragödie mit der Musik seiner unverkennbar verdischen Stimme vertont. Die neue Produktion der Oper wird von dem international renommierten italienischen Künstler Stefano Poda inszeniert.

 

 

Handlung

 

Erster Akt

Ein Platz vor dem Schloss

Die Oper spielt Ende des 15. Jahrhunderts auf Zypern. Der in Diensten Venedigs stehende Feldherr Otello kehrt mit seinem Schiff bei einem gefährlichen Unwetter siegreich vom Türkenkrieg in seine Hafenstadt zurück. Otello (italienische Variante von Othello) wird als Mohr bezeichnet und stammt demnach aus einem fremden Kulturbereich; man darf ihn sich also als („muslimischen“) Mauren vorstellen, auch wenn er in vielen Inszenierungen ein Afrikaner dunkler Hautfarbe war.[2][3] Jubelnd empfangen ihn seine Untergebenen und das Volk, mit Ausnahme von Jago. Jago ist dem Mohren nicht wohlgesinnt, da er sich durch Otello bei der Beförderung Cassios zum Hauptmann übergangen fühlt. Jago fasst einen Racheplan. Als erstes will er Cassio beseitigen. Bei einer Freudenfeier über die Rückkehr Otellos macht Jago Cassio betrunken. Dann versteht er es, Roderigo, der ebenso wie Cassio Otellos Frau Desdemona anbetet, auf Cassio zu hetzen. Cassio zieht den Degen, und, als der frühere Statthalter Montano den Streit schlichten will, verletzt er diesen mit dem Degen. Otello erscheint, und ihm wird der Vorfall mitgeteilt. Daraufhin degradiert er Cassio. Das Volk wird nach Hause geschickt. Otello ist mit seiner Desdemona allein, und beide versichern einander ihre Liebe.

 

Zweiter Akt

Ein ebenerdiger Saal im Schloss

Scheinheilig rät Jago Cassio, er solle versuchen, bei Desdemona deren Fürbitte für ihn bei Otello zu erwirken. Nachdem Cassio gegangen ist, offenbart sich Jago in seinem Credo des Bösen. Genau im richtigen Augenblick erscheint Otello. Jago lenkt ganz unauffällig Otellos Aufmerksamkeit auf Cassio, der gerade mit Desdemona spricht. Als Desdemona dann Otello wegen der Begnadigung Cassios anspricht, weist er sie barsch zurück. Auf die Nachfrage Desdemonas nach dem Grund seiner Verstimmung redet Otello etwas von Kopfschmerzen. Desdemona will ihm ein Tuch um den Kopf binden, welches Otello aber zu Boden wirft. Emilia, die Kammerfrau Desdemonas und Gattin Jagos, hebt es auf, Jago allerdings nimmt es ihr weg und steckt es selbst ein. Verwirrt entfernen sich die Frauen. Sogleich versteht es Jago zu intrigieren. Er spricht Otello gegenüber davon, dass Cassio im Schlaf von Desdemona redet. Otellos Misstrauen ist geweckt. Er verlangt aber Beweise. Jago erzählt, dass er bei Cassio ein weißes Spitzentüchlein gesehen habe, welches Otello einst Desdemona schenkte. Da schwört Otello Rache. Jago stimmt mit ein.

 

Dritter Akt

Der Hauptsaal des Schlosses

Jago und Otello verabreden sich im Hauptsaal des Schlosses. Da erscheint Desdemona. Otello heuchelt ihr Kopfschmerzen vor und fragt dabei unauffällig nach dem Taschentuch. Desdemona versichert ihm, dass sie es verloren habe. Als sie danach noch ahnungslos um Fürsprache für Cassio bittet, beschimpft er sie als Dirne und drängt sie hinaus. Jago meldet Cassios Nahen, und Otello versteckt sich. Geschickt verwickelt Jago Cassio in ein zweideutiges Gespräch, das den bei Otello erzeugten Verdacht erhärtet. Zugleich hat Jago insgeheim Cassio das Spitzentüchlein zugespielt, das Otello, rasend vor Wut, sodann in Cassios Händen sieht („Il fazzoletto! Il fazzoletto!“). Als Cassio gegangen ist, tritt Otello aus seinem Versteck hervor. Zuerst will er seine Frau vergiften, doch Jago rät ihm, sie im Bette zu erwürgen, dort wo sie gesündigt habe. Dann erscheint eine Delegation aus Venedig, die Otello aufträgt, sich sofort nach Venedig einzuschiffen. Cassio wird in der Zwischenzeit sein Stellvertreter. Der Name Cassio bringt Otello abermals in Wut. Und wieder tritt Desdemona hervor und setzt sich für Cassio ein. Otello schleudert Desdemona zu Boden, und als das Volk gegen den Rasenden protestieren will, jagt Otello dieses davon. Dann bricht er vor Erschöpfung zusammen. Jago triumphiert.

 

Vierter Akt

Schlafgemach der Desdemona

Desdemona bereitet sich auf die Bettruhe vor. Sie entlässt Emilia, singt ein trauriges Lied („Canzone del salice“, das Lied von der Weide), betet und legt sich hin. Da erscheint Otello. Er löscht das Licht, küsst sie dreimal. Desdemona erwacht. Den Beteuerungen ihrer Treue und Liebe schenkt er keinen Glauben. Otello erwürgt sie. Emilia kommt in die Kammer gestürmt, sieht die sterbende Desdemona und schreit. Cassio, Ludovico und Jago eilen herbei. Durch Emilias Aussage und die von dem hinzukommenden Montano wiedergegebenen letzten Worte Roderigos, der im Kampf gegen Cassio doch unterlegen ist, wird plötzlich klar, dass Jago für alles verantwortlich ist. Jago flieht. Otello tritt zu der ermordeten Geliebten, und ehe es die Umstehenden verhindern können, stößt er sich einen Dolch ins Herz. Sterbend erinnert er sich an seine Liebe zu Desdemona.

Programm und Besetzung

Dirigent: Frédéric Chaslin
Otello, ein Mohr, General in der venezianischen Armee: José Cura, Hovhannes Ayvaziyan
Desdemona, Otellos Frau: Klára Kolonits, Gabriella Létay Kiss
Iago, Otellos Fähnrich: Alexandru Agache, Zoltán Kelemen
Emilia, Iagos Frau: Bernadett Wiedemann
Cassio, Otellos Leutnant: Gergely Ujvári
Roderigo, ein venezianischer Edelmann: Tivadar Kiss
Montano, Otellos Vorgänger in der Verwaltung von Zypern: Bence Pataki
Lodovico, Botschafter der Venezianischen Republik: Student des Opernstudios
Ein Herold: Student des Opernstudios

 

Mit dem Orchester, Chor und Kinderchor der Ungarischen Staatsoper

 

Komponist: Giuseppe Verdi
Librettist: Arrigo Boito
Regisseur, Bühnenbildner, Kostümbildner und Lichtdesigner: Stefano Poda
Regieassistent: Paolo Giani Cei
Ungarische Übersetzung: Judit Kenesey
Englische Übersetzung: Arthur Roger Crane
Leiter des Kinderchors: Nikolett Hajzer
Chorleiter: Gábor Csiki